Dienstag, 3. September 2013

Südtirol 2013 - Piz Chavalatsch (2.763 m) - sodawoll - Touren16.07. und 3.09.2013 (Update 9.08.2016)

Blick auf Ortlerberge, Marteller Berge und Suldental vom Aufstiegsweg
Der Piz Chavalatsch ist eine 2.763 m hohe, markante Erhebung des Fallatschkamms, der sich vom Stilfser Joch bis zum Glurnser Köpfl bei Glurns erstreckt. Der Bergkamm trennt das Trafoital in Südtirol, hinter dem der Ortlerhauptkamm aufsteigt, vom Münstertal in Graubünden, das von Bergen der Sesvennagruppe eingegrenzt ist. Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz verläuft über den Gipfel des Piz Chavalatsch, der zugleich den östlichsten Punkt der Schweiz markiert. Als Wandergipfel bietet der Piz Chavalatsch eine großartige Aussichtskanzel mit 360°-Rundblick, ohne alpinistische Herausforderungen zu stellen. Auf der Tour vom 16.07. genießen wir ausgezeichnete Bedingungen. Auf der Tour vom 03.09. sind die Bedingungen perfekt. Die Fernsicht erlaubt nach Norden weite Blicke in den Alpenhauptkamm mit der Weikugel als dominierenden Berg. Im Süden überschauen wir die Orterberge. Wir erkennen im Ostern die Westdolomiten mit Schlern, Rosengarten, Marmolata und im Westen die Walliser Alpen mit der Monte Rosa, hinter der die Spitze des Matterhorns aufragt. - Fotoserie 16.07.2013 - Fotoserie 03.09.2013       

 Tour vom 16.07.2013

Gipfelglueck auf dem Piz Chavalatsch
Dank gut ausgebauter Wege, moderater Steigungen und einer problemlosen Orientierung kann er auch als 'Seniorengipfel' gelten, aber fit müssen die Senioren schon sein, um die Tour mit jeweils mehr als 7 km Anstiegs- und Abstiegsweg über mehr als 1.000 Höhenmeter genießen zu können. Trotz des perfekten Wetters bewältigen wir heute den Anstieg weder leichtfüßig noch schnell, können aber unter den ca. 15 Wanderern auf dem Gipfelplateau mit deutlichem Abstand auf die längste Lebenserfahrung verweisen. 






Tour vom 3.09.2013

Gipfelglueck auf dem Piz Chavalatsch
Nach längeren Wandertouren an den Vortagen ist der Anstieg auch heute nicht mühelos, aber großartige Bedingungen, wie sie nur selten anzutreffen sind, schenken uns einen herausragenden Höhepunkt dieser Alpensaison, der jede Anstrengung rechtfertigt. 










Aufstiegsweg am Fallaschkamm
Um den langen Aufstieg von Taufers im Münstertal zu vermeiden, nutzen wir die Option eines Aufstiegs aus dem Trafoital. Auf der öffentlichen Straße des Höfewegs erreichen wir unseren Startpunkt in 1.742 m Höhe oberhalb des Dorfes Stilfs an einem Wildgehege beim 'Hof Fragges'. Nach einer Stunde Gehzeit auf Weg Nr. 2 durch schattigen Wald treffen wir auf die Stilfser Alm. Die Einkehr verschieben wir auf den Rückweg und streben auf Weg Nr. 5 dem Gipfel auf dem Fallatschkamm entgegen, der sich vorerst hinter mehreren vorgelagerten Kuppen verbirgt, während die Aussicht auf die Ortlerberge mit zunehmender Höhe immer attraktiver wird. 






Ankunft am Piz Chavalatsch
Im offenen Gelände windet sich der Weg nun auf einem gut ausgebauten ehemaligen Militärsteig des Grenzgebietes (in diesem Fall kommen uns militärische Aktivitäten ausnahmsweise entgegen) in Richtung Fallatschkamm, mit dem wir uns am 04.07.2013 zum ersten Mal bekannt gemacht haben (Post der Tour vom 4.07.2013)
Einige Zeit sind wir uns unsicher, welche Erhebung auf dem Fallatschkamm unser Gipfelziel ist. Die gute Routenmarkierung verhindert jeden Zweifel an der Wegführung, und nach ca. zwei Stunden Gehzeit ist die Zöllnerhütte auf dem Fallatschkamm zu erkennen, die nur wenige Meter unterhalb unseres Gipfelziels errichtet ist. Die Frage nach dem Ziel ist geklärt.




Blick vom Piz Chavalatsch auf Monte Rosa und Spitze des Matterhorns in den Walliser Alpen


Blick auf Münstertal, Avignatal und Sesvennagruppe
Fallaschkamm, Obervinschgau, Alpenhauptkamm, Weißkugel













Ca. 2,5 Stunden Gehzeit benötigen wir bis zum Anschlag am Gipfelkreuz, eine Situation, die im Kontext mit perfektem Wetter und einem überwältigenden Panaroma auch heute wieder positive Emotionen freisetzt, die für unerfahrene Dritte vermutlich kaum nachvollziehbar sind. 'Gipfelglück' umschreibt die Gefühlslage unbestimmt, aber zutreffend. Nach den obligatorischen Gipfelfotos gönnen wir uns eine ausgiebige Gipfelrast, während der wir die Ausblicke mittels Fotos zu konservieren versuchen. Fotos bieten natürlich keinen vollwertigen Ersatz für das eigene Erlebnis, aber die Ergebnisse stellen uns durchaus zufrieden.  


Stilfser Alm, 2.077 m
Stilfser Alm, 2.077 m
Auf dem Rückweg kehren wir für eine Trinkpause auf der Stilfser Alm ein, die ebenfalls neu für uns ist. Die Alm ist vor allem von Einheimischen besucht, was immer ein verlässliches Indiz für Qualität ist. Die Lage mit Blick auf den Ortler, das Angebot der Küche und der freundliche  Service erklären den regen Besuch dieser attraktiven Jausenstation unterhalb des Fallatschkamms. Rückfragen an den Nachbartischen machen aber auch deutlich, dass die Kapazität der Küche Geduld erfordert.     
 
 

Technische Daten der Gipfeltour


  • Typ: Rundweg (Rückweg auf dem Hinweg)
  • Streckenlänge: 15,3 km
  • Gesamtgehzeit (netto): 4:45 Stunden (2:40 Std. Hinweg, 2:05 Std. Rückweg)
  • Absolute Höhendifferenz: 1.022 m
  • Gesamte Aufstiegsleistung: 1.109 m
  • Gesamte Abstiegsleistung:  1.059 m
  • Technische Anforderungen: leicht
  • Konditionelle Anforderungen: leicht+
  • Orientierung und Markierung: problemlos
  • Wetter und Temperatur: Sonne, ca. 15 Grad C am Gipfel, nahezu windstill und phantastische Fernsicht
  • Einkehrmöglichkeiten: Stilfser Alm
  • Sonstiges: Der Anstieg ab Taufers ist erheblich länger und mit mehr Höhenunterschied verbunden. Die Route kann mit Nachbargipfeln des Fallatschkamms verbunden werden.

Erlebniswert

Diese Tour unserer persönlichen Erstbesteigung ist das Highlight unseres bisherigen Aufenthaltes in Südtirol. Ein außergewöhnlich attraktiver Aussichtsgipfel bietet auf der Grenze zwischen Italien und Schweiz überwältigenden 360°-Rundblick und ist dabei auf komfortablen Wegen relativ leicht zu erreichen.

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